Zum Inhalt springen

Diedesfeld feierte Open-Air Gottesdienst

    Was für eine traumhafte Kulisse!

    „Das Leben ist eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt“, sagt der einfältige und zugleich weise Forrest Gump im gleichnamigen Film und greift dazu in die Schachtel mit Süßigkeiten. Hat er nicht Recht?

    Im realen Leben sind die Zutaten durchaus gemischt. Die einen bleiben ein Leben lang gesund, die anderen trifft früh eine schwere Krankheit. Die einen erben ein Vermögen, die anderen kommen auf keinen grünen Zweig. Den einen öffnen sich alle Türen, den anderen bleiben sie verschlossen.

    Wie soll man sich da das Handeln Gottes im Leben von Menschen vorstellen? Wenn Gott allmächtig ist, warum verhindert er dann solche Ungerechtigkeiten nicht? Wenn er sie aber zulässt, kann er dann noch als gütig und gerecht bezeichnet werden?

    Es mag keine einfachen Antworten auf diese Fragen geben. Solche Fragen lassen sich nicht mit Mitteln unserer Logik beantworten. Wären sie es, dann würden sie Gott zu einer Funktion des menschlichen Geistes machen, zu einer Hypothese unseres Denkens.

    Der biblische Weg, mit diesen Fragen umzugehen, ist ein anderer. Er ist viel konkreter. Einen Hinweis auf diese Fragen findet sich in den Namen, mit denen sich Gott uns Menschen bekannt macht. Im Alten Testament lautet der Name Gottes: „Ich bin da“. So stellt sich Gott dem Mose in der Geschichte vom brennenden Dornbusch vor. Ich bin da und ich werde da sein! Wohin auch immer du gehst. Unbemerkt im Gewirr deines Alltags, oft ignoriert, meistens erst im Nachhinein zu erkennen. Ich bin da.

    Im Neuen Testament lautet der Gottesname ähnlich. Nämlich: Beistand, Tröster. Das ist der Name, den Jesus seinen Jüngern bei seinem Abschied nennt. Wenn ich nicht mehr unter euch bin, sagt er, dann wird mein Geist euer Beistand sein.

    Der schwäbische Pfarrer und Dichter Eduard Mörike hat sein Vertrauen, Gott im eigenen Leben zu begegnen, in ein Gebet gefasst: Herr, schicke, was du willst. Ein Liebes oder Leides. Ich bin vergnügt, dass beides aus deinen Händen quillt.

    Ich weiß nicht, ob mir das immer gelingt so zu beten. Aber ich finde den Gedanken tröstlich, dass das Leben keine Lotterie ist. Sondern Gott auch dort ist, wo ich ihn im Moment noch nicht finden kann. Und ich mich dann an seinen Namen erinnere: Ich bin da.

    „Das Leben ist eine Pralinenschachtel. Man weiß nie, was man bekommt“! Als Give-away erhielten die Gottesdiensbesucher eine „längste Praline der Welt“!

    Den nächsten Open-Air-Gottesdienst feiert die Gemeinde St. Remigius am 30.05.2021 um 11.00 Uhr auf dem Remigiusplatz. Zu diesem Gottesdienst, den Diakon Hellenbrand mit Ihnen feiern wird, laden wir schon heute herzlich ein.