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Hausgottesdienst für Sonntag, 24. Januar 2021

    Dritter Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr B

    von Pfarrer Michael Paul

    Heute: Aus dem Pfarrhaus

    Fürbitten und Meditation wurden eingesprochen vom Team der Kita St. Josef in Geinsheim

    Lied zur Eröffnung: GL 716 (Beim frühen Morgenlicht)

    Kreuzzeichen

    Im Namen des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.

    Statio

    Liebe Schwestern und Brüder, in einem Gebet von Peter Boekholt heißt es:

    Gott,
    dein Rufen ist nicht laut,
    aber doch unüberhörbar;
    du gibst nicht auf
    du rufst immer wieder
    du lässt keinen aus;

    du rufst den Liebenden
    du rufst den Leidenden
    du rufst den Glücklichen
    du rufst den Traurigen
    du rufst den Reichen
    du rufst den Armen
    du rufst den Jungen
    du rufst den Alten
    du rufst den Gesunden
    du rufst den Kranken

    du rufst mich!

    Ich höre deinen Ruf genau:

    manchmal rufst du persönlich
    dann wieder durch boten
    dann wieder durch Texte
    dann wieder durch die innere Stimme

    Dein Ruf betrifft mich!

    Quelle: Aurelia Spendel OP in: Du bist der Atem meines Lebens. Das Frauengebetbuch. Herausgegeben von Benedikta Hintersberger OP, Andrea Kett, Hildegard Keul, Aurelia Spendel OP. Schwabenverlag / KlensVerlag, Ostfildern 2010.

    Schuldbekenntnis

    Dieser Ruf betrifft mich, sein Ruf betrifft mich! Vor Gott muss ich ehrlich zugeben:

    Herr, ich bekenne,
    dass ich deinen Ruf
    oft nur mit halbem Ohr
    und mit halbem Herzen
    aufgenommen habe:

    Du rufst mich zum Nächsten
    und ich kreise noch zu sehr um mich;
    du rufst mich zur Versöhnung
    und ich zettle Streit an;
    du rufst mich zur Freude
    und ich bin oft so missmutig;
    du rufst mich zur Gerechtigkeit
    und ich bin oft so ungerecht;
    du rufst mich zum Frieden
    und ich bin oft so friedlos;
    du rufst mich zum Kämpfen
    und ich lasse mich besiegen;
    du rufst mich zur Verteidigung
    und ich klage an;
    du rufst mich zur Liebe
    und ich lebe in Zwietracht!
    Es reicht nicht,
    dass ich mich anklage
    dass ich mich besinne
    dass ich in mich gehe
    ich muss
    ANT-WORT geben
    auf deinen Ruf!

    Gott, der barmherzige Vater, erbarme sich unser, er verzeihe uns unsere Schwer-Hörigkeit, führe uns glücklich durch unser Leben und schenke uns dereinst das ewige Leben. Amen.

    Quelle: Aurelia Spendel OP in: Du bist der Atem meines Lebens. Das Frauengebetbuch. Herausgegeben von Benedikta Hintersberger OP, Andrea Kett, Hildegard Keul, Aurelia Spendel OP. Schwabenverlag / KlensVerlag, Ostfildern 2010.

    Gebet (aus der Sonntagsbibel)

    Gott,
    dein Sohn beruft Menschen,
    die an seiner Sendung teilnehmen.
    Schenk uns Freude über unsere eigene Berufung
    und mache uns zu glaubwürdigen Boten deiner Liebe.
    Durch Christus, unseren Herrn.

    Schriftwort: EVANGELIUM – MK 1,14-20

    Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

    Nachdem Johannes ausgeliefert worden war,
       ging Jesus nach Galiläa;
    er verkündete das Evangelium Gottes
    und sprach: Die Zeit ist erfüllt,
    das Reich Gottes ist nahe.
    Kehrt um
       und glaubt an das Evangelium!
    Als Jesus am See von Galiläa entlangging,
       sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon,
       die auf dem See ihre Netze auswarfen;
    sie waren nämlich Fischer.
    Da sagte er zu ihnen:
       Kommt her, mir nach!
    Ich werde euch zu Menschenfischern machen.
    Und sogleich ließen sie ihre Netze liegen
       und folgten ihm nach.
    Als er ein Stück weiterging,
       sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus,
       und seinen Bruder Johannes;
    sie waren im Boot und richteten ihre Netze her.
    Sogleich rief er sie
    und sie ließen ihren Vater Zebedäus
       mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück
       und folgten Jesus nach.

    HALTEN SIE EINEN MOMENT INNE. WENDEN SIE SICH BEWUSST AN JESUS

    Homilie (Predigtgedanken) als Videoimpuls:

    Homilie (Predigtgedanken) zum Mitlesen:

    Jesus war unterwegs und stolperte „zufällig“ über ein paar junge Männer, unter anderem über einen, der Petrus heißt, der gerade beim Fischen auf dem See ist. Jesus hat großes mit Petrus vor, will ihn ja zu einem besonderen Dienst berufen, und so hilft er ihm, oh Wunder, oh Wunder, beim „Fische fangen“. Petrus soll erkennen, das ihn da einer berufen will, der besondere Vollmacht hat, Vollmacht von oben!

    Die Fischernetze sind bald zu klein, so ist es wenn Gott seine Finger im Spiel hat, die Fischerboote laufen über vor gefangenem Fisch. Man sollte eigentlich meinen, die Fischer seinen überwältigt vor Freude und ihnen vielen alle Schuppen von de Augen, aber tatsächlich macht ihnen das Ganze einfach nur Angst. Was ja nun auch irgendwie verständlich ist, weil das nicht mit rechten Dingen zugehen kann. So einen Erfolg hatten sie noch nie, erst seit dieser Fremde da ist.

    Was macht Jesus also mit ihrer Angst? Jesus beweist therapeutische Weisheit, um Petrus seine Angst zu nehmen. Er sagt ihm ein wenig lapidar, er solle mal keine Angst haben, das seien ja nur kleine Fische, er solle ihm doch lieber nachfolgen und Menschenfischer werden. Und irgendwie hat Petrus das fasziniert. Also macht sich Petrus, der Angst vor kleinen Fischen hat, und folgt Jesus nach und fischt von nun an große Fische. Heute würden wir das wohl Umschulung nennen! Aber rein biblisch betrachtet war das ein Wunder. Denn da hat ein Mensch seine Angst verloren!
    Ich stelle mir das so vor: Da hat jemand Angst vor etwas Ungewohntem, etwas Neuem, vor der Aufgabe. Und ein anderer macht ihm Mut; ja, und nicht nur das, Jesus rückt die Perspektive zurecht. Nach dem Motto: Petrus, du kannst Größeres leisten als das! Wenn einer dem anderen etwas zutraut, verschieben sich die Ängste.

    Der Blick weitet sich, die Perspektive ändert sich. Wenn es nicht mit kleinen Fischen klappt, dann mit den großen Fischen. Jesus traut auch uns mehr zu! Im heutigen Evangelium geht es nicht „nur“ um Petrus, hier bin ich gemeint. Da traut mir jemand etwas zu. Wovor sollte ich da noch Angst haben?

    Fürbitten:

    Fürbitten zum Mitlesen:

    Herr, in diesen Tagen suchen wir bei dir Hoffnung, Trost, Mut und Zuversicht. Höre unsere Bitten:

    Wir suchen Halt, Herr, und bitten um Kraft
    • für alle, die krank sind und leiden,
    • für alle, die weiterhin helfen wollen, aber nicht mehr können,
    • für alle, die in großer Sorge sind um ihre Angehörigen und Freunde.

    Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

    Wir suchen Trost, Herr, und bitten um Deine Zuwendung
    • für alle, die trauern,
    • für alle Frauen und Männer in der Seelsorge
    • und für alle, die die Welt nicht mehr verstehen.

    Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

    Wir suchen Hoffnung, Herr und bitten um Deinen Beistand
    • für alle, die in Politik und Medizin immer wieder schwere Entscheidungen treffen müssen,
    • für alle, die zunehmend bedrückt sind von den täglichen Corona-Zahlen,
    • für Menschen in ihrer Angst.

    Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

    Wir suchen Sicherheiten, Herr, und bitten um Weisheit und guten Mut für die ganze Welt,
    • für alle, die in den USA oder bei uns in Deutschland und Europa um den inneren Frieden ringen,
    • für Helferinnen und Helfer in den Krisengebieten der Welt
    • und für alle, die sich an Europas Grenzen nach einer neuen Heimat sehnen.

    Christus, höre uns. A: Christus, erhöre uns.

    Lass uns bei Dir bleiben, Herr.
    Bei Dir ist die Quelle des Lebens.
    Dir vertrauen wir uns an, heute und alle Tage, bis in Ewigkeit. Amen

    Quelle: Fürbitten-Vorschlag für den Gemeinde-Gottesdienst: Ein Angebot des Bistums Trier

    Vaterunser

    Meditation:

    zum Anhören:

    Zur persönlichen Betrachtung:

    Helene Renner (2021)

    Gott sagte:
    Geh, folge mir nach!
    Und ich sagte: Wer, ich?
    Und Gott sagte: Ja, Du.

    Und ich sagte:
    Ich habe so viel zu tun,
    meine Zeit wird mir knapp,
    und ich kann das meiner Familie nicht zumuten.

    Und Gott sagte:
    Ich brauche dich!
    Und ich sagte: Lieber Gott,
    ich gehöre nicht zu den Leuten,
    die sich wichtig machen.

    Was ist, wenn ich Fehler mache?
    Sie werden über mich reden,
    und sie werden mich lächerlich machen!
    Und – ich habe Angst!

    Und wieder sagte Gott:
    Geh, folge mir nach!
    Und ich fragte: Muss ich?
    Kann es nicht jemand anderer sein?

    Und Gott fragte: Liebst du mich?
    Dann geh und folge mir nach – Schritt für Schritt.
    Ich werde mit dir sein.

    Schlussgebet

    Jörg Thiemann (2015)

    Jesus,
    wir wollen uns in deinen Dienst stellen.
    Segne uns dazu:
    Stärke uns,
    wo wir davon laufen wollen wie Jona;
    rüttle unsere Herzen auf,
    wenn wir nicht wissen,
    dass unsere Zeit begrenzt ist.
    Mach uns bereit,
    auf deinen Ruf zu antworten
    in jeder Lebenslage,
    zu jeder Zeit. Amen.

    Segensgebet

    Manfred Wussow (2018)

    Gott, Anfang und Ende,
    zeitlos und doch in jeder Zeit –
    segne uns.

    Du, Schöpfer und Erhalter der Welt,
    in allen Dingen finden wir die Spuren deiner Liebe –
    bewahre uns.

    Du, Erlöser und Befreier aller Menschen,
    in allen Worten liegt die Sehnsucht nach dir –
    behüte uns.

    Du, Vollender alles Unfertigen,
    in unseren Häusern und Ruinen will dein Geist wohnen,
    leite uns.

    Im Namen des Vaters…

    Schlusslied: GL 817 (Wäre Gesangesvoll unser Mund)

    Wir wünschen Ihnen einen frohen Sonntag

    und eine gesegnete neue Woche!