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Ein Schatz kehrt zurück

    Liebe Geinsheimer*innen,

    heute kommt der barocke Taufsteinaufsatz wieder an seinen Platz im Alten Chor. Das wertvolle Stück aus der Barockzeit wurde durch eine Brandstiftung stark beschädigt. Die Restaurierung hat 5000 Euro gekostet; die freundlicherweise unsere Versicherung übernommen hat. Die verbrannten Teile konnten rekonstruiert werden, die beschädigte Vergoldung neu gefasst werden.

    Taufbecken gehörten seit jeher zur festen Ausstattung der Pfarrkirchen, da das Taufrecht als solches an die Pfarrei gebunden war. Dies bedeutet, dass schon bald nach der Erhebung zur Pfarrkirche zum Vollzug der Liturgie ein Taufstein nötig wurde. Demnach stellte er einen wichtigen Bestandteil im Leben der Kirchengemeinde dar.

    In der Frühzeit des Christentums waren mit dem Taufritus der Immersion große Taufanlagen üblich. Erst mit dem Wandel von der Erwachsenen- zur Kindertaufe, wurden die mächtigen Taufanlagen durch Taufsteine ersetzt. Im Zuge der im 15. Jahrhundert erfolgten Kirchenneubauten wurden auch die für den Vollzug der Liturgie notwendigen Taufsteine je nach finanzieller Lage neu angefertigt Viele dieser Stücke, darunter auch die barocke Abdeckung, haben sich erhalten. Ein nicht unbeträchtlicher Teil fiel aber den Wirren der Zeit zum Opfer oder wurde aufgrund des Geschmackswandels – vor allem im 19. Jahrhundert – verändert, aus den Kirchen entfernt. Auch diesen Wandel überstand unser wertvolles Stück und konnte in der Kirche bleiben.

    Durch eine figürliche Dekoration, unser Taufstein-Deckel zeigt die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer, war den Künstlern der Barockzeit die Gelegenheit gegeben, den Gläubigen die Taufe und die mit ihr zusammenhängenden Aspekte näher zu bringen. Möge der neu restaurierte Taufstein-Deckel auch uns bei der Glaubensverkündigung, der Taufkatechese, helfen, damit wir alle, die Tiefendimension dieses Sakraments erfassen können.