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Hausgottesdienst für Dienstag, 02. Februar 2021

    von Pater Kübler SCJ

    Darstellung des Herren – Maria Lichtmess

    Lied: GL 778 (Zion, öffne deine Pforte)

    Hinführung:

    Vierzig Tage nach der Geburt Jesu gehen seine Eltern nach Jerusalem. Für Lukas ist der Gedanke wichtig, dass Jerusalem, die Stadt der Verheißungen, den Verheißenen zum ersten Mal in die Arme nimmt. Aber nicht die offiziellen religiösen Führer des Volkes heißen Jesus in Jerusalem willkommen, sondern ein alter Mann und eine alte Frau. Sie repräsentieren die „Armen Jahwes“, die geduldig auf den Trost Israels warten. Simeon singt ein Lied über dieses Kind: „Ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.“ Heiden und Juden sind auserwählt. Das ganze Heilswerk Jesu ist hier an einem frühen Ereignis symbolisiert. Ebenso sind hier die Tränen um Jesu Tod am Kreuz angedeutet, denn Maria wird ein Schwert der Trauer prophezeit. Was auch immer den Glauben an die Nachfolge Jesu schwer macht – Gott weiß darum. Das genügt. Wie Maria schenkt er auch uns die Glaubenskraft, im Vertrauen auf seine Führung die Zukunft zu wagen. Im Vertrauen auf ihn aber auch los zu lassen. Loslassen von den eigenen Wünschen und Plänen, loslassen vom Festhalten an Menschen, die mir ja nicht gehören. Loslassen im Vertrauen, dass Gott uns niemals das Wichtige wegnimmt.

    Den Herrn in unserer Mitte begrüßen im Kyrie eleison:

    Herr Jesus, du Kind auf den Armen deiner Mutter: Kyrie eleison

    Du Licht zur Erleuchtung der Heiden: Kyrie eleison

    Du Sehnsucht des greisen Simeon: Christe eleison

    Du Herrlichkeit des Volkes Israel: Christe eleison

    Du Zeichen, dem widersprochen wird: Kyrie eleison

    Du Liebe der dir Geweihten: Kyrie eleison

    Gebet:


    Maria, Mutter Jesu, mit Josef zusammen hast du deinen Sohn im Tempel Gott übergeben, wie es das Gesetz deines Volkes vorschrieb. Für dich war dies der Beginn des Loslassens, das dein ganzes Leben durchzog: loslassen, freigeben – den 12-jährigen Jesus im Tempel, Jesus bei der Hochzeit zu Kana – immer wieder ihn freigeben, übergeben – bis unters Kreuz, bis hin zur Freude der Auferstehung und ewigen Gemeinsamkeit. Maria, Mutter Jesu und unsere Mutter, bitte für uns, damit auch wir das Loslassen lernen, da, wo es notwendig ist. Amen.

    Schriftlesung (Lukas 2,21ff):

    Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der Unreinheit für Mutter und Kind vorüber, die im Gesetz Moses festgelegt ist. Da brachten die Eltern das Kind in den Tempel nach Jerusalem, um es Gott zu weihen.

    Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war fromm, hielt sich treu an Gottes Gesetz und wartete auf die Rettung Israels. Er war vom Geist Gottes erfüllt, und der hatte ihm die Gewissheit gegeben, er werde nicht sterben, bevor er den von Gott versprochenen Retter mit eigenen Augen gesehen habe. Simeon nahm das Kind auf die Arme, pries Gott und sagte:

    »Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst! Mit eigenen Augen habe ich es gesehen: Du hast dein rettendes Werk begonnen, und alle Welt wird es erfahren. Allen Völkern sendest du das Licht, und dein Volk Israel bringst du zu Ehren.«

    Der Vater von Jesus und seine Mutter wunderten sich über das, was Simeon von dem Kind sagte. Simeon segnete sie und sagte zur Mutter Maria: »Dieses Kind ist von Gott dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten. Es wird ein Zeichen Gottes sein, gegen das sich viele auflehnen werden. So sollen ihre innersten Gedanken an den Tag kommen. Du aber wirst um dieses Kind viele Schmerzen leiden müssen; wie ein scharfes Schwert werden sie dir ins Herz schneiden.«

    In Jerusalem lebte auch eine Prophetin namens Hanna. Sie war schon sehr alt. Sie verließ den Tempel nicht mehr und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Auch sie kam jetzt hinzu und pries Gott. Sie sprach über das Kind zu allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten. Als Maria und Josef alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie mit Jesus nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazareth zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig. Es hatte ein ungewöhnliches Verständnis für den Willen Gottes, und Gottes Liebe ruhte sichtbar auf ihm.

    Lied: GL 779 (Maria ging geschwind)

    Bildbetrachtung: Das Bild finden Sie, aufgrund der Rechte, „nur“ im Februar Pfarrblatt abgedruckt.


    1. Hast du schon einmal lange gewartet? Worauf? Auf ein Geschenk? Auf die Mutter, wenn sie fort ist? Auf einen Freund? Auf ein liebes Wort, wenn du traurig bist? Auf die Sonne, wenn es regnet oder dunkel ist? Auf den Frühling, wenn es draußen kalt und gefroren ist? Auf die Blumen, wenn die Erde erstarrt ist? Du wartest immer auf etwas. Du wartest jeden Tag.
    2. Simeon wartet. Er wartet sein ganzes Leben lang. Er wartet auf den Heiland. Er wartet auf den Erlöser. Er wartet auf den Messias. Simeon ist alt. Er ist dem Tod nahe. Er weiß, er wird nicht sterben, bevor er den Heiland gesehen – getragen – geschaut hat. Maria und Josef tragen das Jesuskind in den Tempel. Sie bringen es zu Gott. Sie tragen es in das Gotteshaus. Simeon spürt es. Jetzt ist die Zeit da.Das Warten ist zu Ende.  Er geht in den Tempel.   3. Er nimmt das Kind auf den Arm. Er hält den Heiland der Welt. Er schaut das Licht der Welt. Er spürt das Leben der Welt, das Leben von Gott. Er sieht Maria, die Mutter des Kindes. Er weiß, sie wird mit dem Kind – mit Jesus – leben. Er weiß, sie wird mit dem Kind – mit Jesus – leiden.   Wir grüßen Maria und beten zu ihr und bitten sie für alle, die ein Kind tragen, für alle, die leiden: Gegrüßet seist du, Maria…

    Lied: GL 236 (Es kommt ein Schiff geladen)

    Fürbitten:

    Herr Jesus Christus, du wurdest von Maria und Josef zum Tempel
    gebracht und bist dort denen begegnet, die dich erwartet hatten. Höre, was uns in dieser Stunde bewegt.

    • Du bist das Zeichen, dem widersprochen wird. Stärke alle, die um deines Namens willen verfolgt werden. Jesus, Licht der Welt, höre unser Gebet.
    • Du bist die Sehnsucht der Völker und das Licht zur Erleuchtung der Heiden. Führe alle Suchenden, die dich noch nicht kennen, zum Glauben. Jesus, Licht der Welt, höre unser Gebet.
    • Du bist in einer Familie aufgewachsen. Gib den Eltern Freude und Mut, ihre Kinder Gott, dem barmherzigen Vater, zuzuführen. Jesus, Licht der Welt, höre unser Gebet.
    • Du bist den Einsamen, Traurigen und Kranken besonders nahe. Lass sie jeden Tag kleine Hoffnungszeichen entdecken, die Licht in ihr Leben bringen. Jesus, Licht der Welt, höre unser Gebet.
    • Du bist dem greisen Simeon und der Prophetin Hanna begegnet. Schenke den alten Menschen die Erfüllung ihrer Lebenshoffnung und erleuchte die Verstorbenen mit deinem ewigen Licht. Jesus, Licht der Welt, höre unser Gebet.

    Eine Kerze bringt Licht und Wärme, indem sie sich verzehrt. Herr, ziehe uns wie deine Mutter hinein in das Geheimnis deiner Hingabe, damit wir mit dir Licht sein dürfen für diese Welt. Amen.

    Nach den Fürbitten wollen wir voll Vertrauen einstimmen in das große Bittgebet, das Jesus uns gelehrt hat: Vater unser (GL 3,2):

    Lied: GL 435 (Herr ich bin dein Eigentum)

    Segen und Sendung:



    V: Gott selber will uns segnen und senden:
    Gib mein Licht den andern, zögere du nicht!
    Die im Dunkel wandern, warten auf dein Licht.

    A: Einst ward es entzündet hell in dir und rein.
    Dein Getauftsein kündet: Licht bist du und mein!

    V: Licht in Finsternissen leuchtet rein und klar.
    Die nicht weiter wissen, nehmen’s staunend wahr,

    A: Sehen: Du darfst tragen ewiges Licht in dir,
    Sollst es immer wagen, mitzuteilen hier!

    V: Gib mein Licht den andern! Zögere nicht mehr!
    Die im Dunkel wandern, sind ein großes Heer.

    A: Und es mindert nimmer sich des Lichtes Schein.
    Teile! Gib! Und immer wird es lichter sein.

    V: Mutter mit dem Kinde, Trägerin des Lichts:
    Und so überwinde jedes dunkle Nichts.

    A: Gib mein Licht den andern! Sei mein Licht auch du!
    Die im Dunkel wandern, wandern auf dich zu.

    V: So segne uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.


    Lied: GL 535 (Segne Du Maria)

    Gebet für Mütter und Väter

    Maria, du hast dein Kind in den Tempel gebracht. Dir weihen wir
    unsere Kinder, die Gott uns geschenkt hat. Gib ihnen Gesundheit
    und bewahre sie vor Sünde. Und wenn sie vom rechten Weg abkommen sollten, bleib ihnen nahe mit deiner Liebe, damit sie Erbarmen finden und neu beginnen können. Hilf auch uns Eltern bei ihrer Erziehung. Gib uns dein Licht und deine Liebe, damit wir ihnen die Augen öffnen können für alles Schöne, damit wir ihnen den Sinn erschließen können für alles Wahre, damit wir ihr Herz bereiten können für alles Gute.

    Lehre uns, ihnen zuzuhören und ihnen zu helfen, ihre Verantwortung
    zu erkennen. Hilf uns, damit wir sie frei lassen können, wenn für sie die Zeit kommt, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Und wenn wir nicht mehr für sie sorgen können, sei du bei ihnen mit deiner mütterlichen Nähe. Geleite sie durch das Leben, damit wir eines Tages alle vereint sein können im Haus unseres himmlischen Vaters.

    Einen Gottesdienst weiteren Gottesdienst zum heuten Fest findest du hier: