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Hausgottesdienst für Sonntag, 14. Februar 2021

    Sechster Sonntag im Jahreskreis im Lesejahr B

    von Diakon Johannes Hellenbrand

    Lied zur Eröffnung: GL 449 (Herr, wir hören auf dein Wort)

    Kreuzzeichen

    V: Im Namen des + Vaters, und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes.

    A: Amen.

    Liturgischer Gruß

    Gnade und Friede ist allezeit mit uns.

    Einführung

    In den Texten des heutigen Sonntags wird der Fokus auf die Reinheit gelegt. Oberflächlich betrachtet erkennen wir, ob ein Mensch nicht sauber ist, dreckige Kleidung trägt. Doch aus christlicher Sicht, spielt sich „Rein-Sein“ im Inneren des Menschen ab. Es geht darum, ob ich Gottes Liebe im Herzen trage und so handele, dass Jesu Botschaft, Jesu Lebensvorbild für andere Menschen sichtbar ist.

    Kyrie-Litanei

    Herr Jesus, wir bekennen, dass wir uns von Gott und unseren Mitmenschen abgewandt haben. Dort, wo wir nicht dem Gebot der Liebe entsprochen haben, bitten wir um dein Erbarmen:

    V: Herr Jesus Christus, du schaust auf das Herz des Menschen. Herr, erbarme dich.

    A: Herr, erbarme dich.

    V: Urteilsfrei liebst du alle Menschen gleich. Christus, erbarme dich.

    A: Christus, erbarme dich

    V: Du rettest, die die deine Hilfe brauchen. Herr, erbarme dich.

    A: Herr, erbarme dich.

    Gebet zu den Tageslesungen

    V: Gott, du wendest dich den Menschen zu
    und sendest deinen Sohn als Heiland der Welt.
    Mache deine Kirche zu einem Ort,
    an dem alle Menschen als Brüder und Schwestern leben können.
    Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn,
    der in der Einheit des Heiligen Geistes
    mit dir lebt jetzt und in Ewigkeit.

    A: Amen.

    Einführung zur Ersten Lesung

    1. Lesung: Lev 13,1–2.43ac.44ab.45–46

    Die Voraussetzung zur Teilnahme an einem Gottesdienst im alten Bund war die Reinheit. Unreine, also kranke Menschen schloss man aus der Gemeinschaft aus, damit nicht auch andere krank wurden. Das Aussehen soll darauf hinweisen.

    Erste Lesung

    Lesung aus dem Buch Levitikus

    Der Herr sprach zu Mose und Aaron:

    Wenn sich auf der Haut eines Menschen eine Schwellung, ein Ausschlag oder ein heller Fleck bildet, liegt Verdacht auf Hautaussatz vor. Man soll ihn zum Priester Aaron oder zu einem seiner Söhne, den Priestern, führen.

    Der Priester soll ihn untersuchen. Stellt er eine Schwellung fest, die wie Aussatz aussieht,

    so ist der Mensch aussätzig; er ist unrein. Der Priester muss ihn für unrein erklären.

    Der Aussätzige, der von diesem Übel betroffen ist, soll eingerissene Kleider tragen und das Kopfhaar ungepflegt lassen; er soll den Schnurrbart verhüllen und ausrufen: Unrein! Unrein!

    Solange das Übel besteht, bleibt er unrein; er ist unrein. Er soll abgesondert wohnen, außerhalb des Lagers soll er sich aufhalten.

    Wort des lebendigen Gottes.

    A: Dank sei Gott.

    Antwortpsalm

    Antwortpsalm
    Ps 32 (31), 1-2.5.10-11

    V: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    A: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    1 Wohl dem, dessen Frevel vergeben
    und dessen Sünde bedeckt ist.

    2 Wohl dem Menschen, dem der Herr die Schuld nicht zur Last legt,
    und dessen Herz keine Falschheit kennt.

    V: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    A: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    5 Ich bekannte dir meine Sünde
    und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir.
    Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen.
    Und du hast mir die Schuld vergeben.

    V: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    A: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    10 Der Frevler leidet viele Schmerzen,
    doch wer dem Herrn vertraut, den wird er mit seiner Huld umgeben.

    11 Freut euch am Herrn und jauchzt, ihr Gerechten,
    jubelt alle, ihr Menschen mit redlichem Herzen.

    V: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    A: Du bist mein Schutz, o Herr,
    du rettest mich und hüllst mich in Jubel. 

    Einführung zur Zweiten Lesung

    2. Lesung: 1 Kor 10,31–11,1

    Es geht nicht darum, ob ein christlicher Korinther das Fleisch essen darf, das den heidnischen Göttern zuvor als Opfer dargebracht wurde. Vielmehr gilt es, sich seiner eigenen Freiheit bewusst zu sein und so zu handeln, dass es seinem eigenen Gewissen entspricht.

    Zweite Lesung

    Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther

    Brüder und Schwestern!

    Ob ihr esst oder trinkt oder etwas anderes tut: tut alles zur Verherrlichung Gottes!

    Gebt weder Juden noch Griechen noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf!

    Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.

    Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme.

    Wort des lebendigen Gottes.

    A: Dank sei Gott

    Ruf vor dem Evangelium

    Halleluja. Halleluja.

    Ein großer Prophet trat unter uns auf:

    Gott nahm sich seines Volkes an.

    Halleluja.

    Einführung zum Evangelium

    Evangelium: Mk 1,40–45

    Jesus ist zugleich Gott, aber auch wirklicher Mensch. Das Leid eines Menschen berührt ihn. Aussätzige und Benachteiligte sind im übertragenen Sinne die Fußnoten Jesu. Seine heilsamen Zeichen an ihnen verweisen auf die angebrochene Gottesherrschaft inmitten dieser Welt.

    Evangelium

    Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

    In jener Zeit

    kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde.

    Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein!

    Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.

    Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:

    Nimm dich in Acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis meiner Gesetzestreue sein.

    Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so dass sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.


    HALTEN SIE EINEN MOMENT INNE. WENDEN SIE SICH BEWUSST AN JESUS

    Impuls zur Lesung von Siegfried Modenbach

    Für uns aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts ist es wahrscheinlich nicht leicht zu akzeptieren, wie im Alten Bund mit Menschen, die an Krankheiten wie etwa dem Aussatz litten, umgegangen wurde.

    Das Buch Levitikus spricht an dieser Stelle von „unreinen“ Menschen, die ausgesondert, ja regelrecht gekennzeichnet und in der Folge aus der Gesellschaft und aus den gottesdienstlichen Feiern ausgestoßen werden sollten.

    Das kommt uns heute eher grausam und unmenschlich vor. Auf den ersten Blick mag es hier nur um äußere Vorschriften gegangen sein. Aber das ist viel zu kurz gegriffen. Gesetze und Vorschriften betrafen ja immer auch den inneren Menschen. Solche Verhaltensregeln, Ausgrenzungen und Marginalisierungen „machen“ etwas mit den Betroffenen. Das muss man alles erst einmal verkraften.

    Mich hat das stark an behördliche Maßnahmen erinnert, die im März 2020 eingeführt wurden, nachdem Covid-19, also die Corona-Krise, unser Land erreicht hatte.

    Sehr streng und konsequent – für manche Uneinsichtigen völlig übertrieben – wurden Hygienevorschriften und Verhaltensweisen, Schutzkonzepte und Verbote eingeführt, damit sich das Virus nicht explosionsartig ausbreiten und unzählige Menschen in tödliche Gefahr bringen konnte. Denn die Gefahr der Ansteckung sollte möglichst geringgehalten werden – auch um das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. Nicht jeder Bürger hat das verstanden und nach einigen Wochen schon gab es erste Proteste, bis schließlich Verschwörungstheorien die Runde machten, die der Regierung unterstellten, das Volk unterdrücken und bevormunden zu wollen.

    Die Vorschriften, die für an Aussatz erkrankte Menschen im Gesetzbuch des Levitikus damals bestimmt und festgelegt wurden, hatten natürlich auch eine medizinische, ja eine gesundheitsvorsorgende Bedeutung. Es war damals sehr schwierig, den eigentlichen Aussatz, die Lepra, von anderen Krankheiten zu unterscheiden, die ganz ähnliche Symptome aufwiesen. Deshalb wurden „Fachleute“, also Priester, beauftragt, sich die Erkrankten anzuschauen, um zu diagnostizieren, ob sie nun an Lepra erkrankt seien oder nicht. Im Fall von Covid-19 erinnert mich das an die Schwierigkeiten eines medizinischen Laien, die Krankheit „Corona“ von einer im Vergleich doch wohl eher „harmlosen“ Grippe unterscheiden zu können.

    Eines jedoch gilt damals wie heute: Es gibt Krankheiten, denen man ziemlich hilflos ausgeliefert ist. Da hilft nur, sich selbst und den anderen bestmöglich zu schützen und einer Ansteckung vorzubeugen. Das Gebet kann zwar auch helfen – gar keine Frage. Aber noch viel wichtiger – und vor allem auch vernünftiger – ist es, den gesunden Menschenverstand einzuschalten, vorsichtig zu sein und alles zu tun, um Menschen vor Krankheit und Tod zu bewahren, auch wenn es nicht immer leicht ist, mit den Konsequenzen zu leben.

    Glaubensbekenntnis

    Lasst uns gemeinsam unseren Glauben an Gott bekennen:

    A: Ich glaube an Gott,
    den Vater, den Allmächtigen,
    den Schöpfer des Himmels und der Erde,
    und an Jesus Christus,
    seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn.
    empfangen durch den Heiligen Geist,
    geboren von der Jungfrau Maria,
    gelitten unter Pontius Pilatus,
    gekreuzigt, gestorben und begraben,
    hinabgestiegen in das Reich des Todes,
    am dritten Tage auferstanden von den Toten,
    aufgefahren in den Himmel;
    er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters:
    von dort wird er kommen,
    zu richten die Lebenden und die Toten.
    Ich glaube an den Heiligen Geist,
    die heilige katholische Kirche,
    Gemeinschaft der Heiligen,
    Vergebung der Sünden,
    Auferstehung der Toten
    und das ewige Leben. Amen.

    Fürbitten

    Jesus Christus, dessen Kraft die Welt zum Guten hin verändert, dürfen wir vertrauensvoll unsere Bitten vortragen.

    V: Erhöre uns, Christus. A: Wir bitten dich, erhöre uns.

    • Für alle Menschen, die unter Krankheit leiden und keine Hoffnung mehr haben.
      V: Erhöre uns, Christus.
      A: Wir bitten dich, erhöre uns.

    • Für alle Menschen, die dazu beitragen, dass deine angebrochene Gottesherrschaft wirklich erfahrbar ist.
      V: Erhöre uns, Christus.
      A: Wir bitten dich, erhöre uns.

    • Für alle Menschen, die durch Armut ein menschenunwürdiges Leben führen müssen und von ihren Mitmenschen Ausgrenzung erfahren.
      V: Erhöre uns, Christus.
      A: Wir bitten dich, erhöre uns.

    • Für unsere lieben Verstorbenen, die auf dich gehofft haben.
      V: Erhöre uns, Christus.
      A: Wir bitten dich, erhöre uns.

    Wir sagen dir Dank, guter Gott, für deine Liebe und Zuwendung, durch deinen Sohn Jesus Christus, der im Heiligen Geist lebt und wirkt, heute und alle Tage unseres Lebens.

    Lobpreisgebet

    Lobpreisgebet nach Hans Hütter

    V: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    A: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    V: Guter Gott,
    wir kommen zu dir, um dir zu danken
    und dich für deine Barmherzigkeit zu loben:
    Du nimmst jeden einzelnen in seiner Not wahr
    und hast Mitleid mit allen, die unter der Last ihres Lebens leiden.

    V: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    A: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    V: Du bist ein Gott des Lebens
    und willst, dass jedes deiner Geschöpfe heil und gesund ist.
    Du hörst die Hilferufe aller,
    denen der Zugang zum Leben verwehrt wird.

    V: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    A: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    V: Du duldest nicht, dass als unrein behandelt wird,
    was du für rein erklärt hast.
    Du siehst auf das Herz der Menschen und achtest darauf,
    was aus dem Herzen der Menschen hervorkommt.

    V: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    A: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    V: Dein Sohn Jesus von Nazareth scheute sich nicht,
    mit Menschen in Berührung zu kommen,
    die von der Gemeinschaft ausgeschlossen waren.
    Er hat alle in das Volk Gottes zurückgeholt,
    die auf dich ihre Hoffnung setzten.

    V: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig.

    A: Danket dem Herrn, denn er ist gütig,
    denn seine Huld währt ewig. V: Mit allen,
    die unsere Sehnsucht nach dem Kommen deines Reiches teilen,
    singen oder beten wir dir unser Lob:

    Lied: GL 384 (Hoch sei gepriesen unser Gott)

    Vaterunser

    A.: Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das reich und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen.

    Zum Friedenszeichen

    Wir kennen die Zerrissenheit unseres Lebens. Nicht nur in fernen Ländern, sondern oftmals herrscht mitten unter uns Unfriede und Streit, auch in unseren Familien gibt es Meinungsverschiedenheiten, die einfach so stehenbleiben. So bitten wir Dich schaue nicht auf unsere Fehler, sondern schenke uns deinen Frieden, den du den Apostel hinterlassen hast.

    Geben wir uns ein Zeichen des Friedens.

    Schlussgebet und Segen

    nach Manfred Wussow

    Gott, du Spender alles Guten,
    du hast uns dein Wort geschenkt.
    Wir schauen auf viele Wege zurück, die wir schon gingen.
    Was vor uns liegt, kennen wir noch nicht.
    Aber gestärkt mit deinem Wort,
    wagen wir es neu in unser Leben aufzubrechen.
    Wir danken dir.
    Für die Zeichen deiner Nähe.
    Für Menschen, die mit uns unterwegs sind.
    Für gute Worte, die dunkle Täler überbrücken.
    Schenke uns die Freude, gemeinsame Schritte zu üben,
    Ängste zu verwandeln und Sorgen hinter uns zu lassen.
    Auf dem Weg zu dir.
    In der Kraft deines Geistes.
    bitten wir Dich um Deinen Segen.

    Segen

    V: Es segne uns der gute und liebende Gott und der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

    V: Amen.

    Quellen: Die Texte wurden wurden teilweise entnommen aus Gottes Wort im Kirchenjahr

    Lied: GL 452, 1+7 (Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen)