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Hausgottesdienst für Sonntag, 28. Februar 2021

    Zweiter Fastensonntag im Lesejahr B

    von Diakon Johannes Hellenbrand

    Lied zur Eröffnung: GL 272 (Zeige uns, Herr, deine Allmacht und Güte)

    Kreuzzeichen

    V: Im Namen des + Vaters, und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes.

    A: Amen.

    Liturgischer Gruß

    Der Herr, der uns die beglückende Erfahrung seiner Auferstehung geschenkt hat, sei mit uns allen.

    Einführung

    Das Leben bringt uns nicht nur eitel Sonnenschein. Manchmal mutet Gott uns Menschen Prüfungen zu, und es wäre schön und heilsam, wenn wir uns dadurch nicht von ihm trennten, sondern wachsen könnten im Vertrauen darauf, dass er auch in den Herausforderungen des Lebens fest zu uns hält. Der Herr will uns nahe sein, und so rufen wir zu ihm:

    Kyrie

    V: Herr Jesus Christus, Gottes Sohn und unser Retter. Kyrie, eleison.

    A: Kyrie, eleison.

    V: Herr Jesus Christus, du sitzest zur Rechten des Vaters und trittst für uns ein. Christe, eleison.

    A: Christe, eleison.

    V: Herr Jesus Christus, du bist tatsächlich von den Toten auferstanden. Kyrie, eleison.

    A: Kyrie, eleison.

    Tagesgebet

    Gott, du hast uns geboten, auf deinen geliebten Sohn zu hören.

    Nähre uns mit deinem Wort und reinige die Augen unseres Geistes,

    damit wir fähig werden, deine Herrlichkeit zu erkennen.

    Darum bitten wir durch Jesus Christus.

    A: Amen.

    Einführung zur 1. Lesung: Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18

    Einführung zur 1. Lesung: Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18:

    Abraham wird von Gott hart geprüft. Nichts hält ihn davon ab, Gott alles zu opfern, selbst seinen einst sehnsüchtig erwarteten und einzigen Sohn. Immerhin: Gott hat seinen eigenen Sohn für uns Menschen geopfert. Zum Lohn für dessen Glaubenstreue schenkt Gott Abraham reichen Segen und verheißt ihm: „Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.“

    Lesung aus dem Buch Genesis

    In jenen Tagen stellte Gott Abraham auf die Probe. Er sprach zu ihm:

    Abraham! Er sagte: Hier bin ich.

    Er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Isaak, geh in das Land Moríja und bring ihn dort auf einem der Berge, den ich dir nenne, als Brandopfer dar! Als sie an den Ort kamen, den ihm Gott genannt hatte, baute Abraham dort den Altar, schichtete das Holz auf.

    Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sagte: Abraham, Abraham! Er antwortete: Hier bin ich.

    Er sprach: Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus und tu ihm nichts zuleide!

    Denn jetzt weiß ich, dass du Gott fürchtest; du hast mir deinen Sohn, deinen einzigen, nicht vorenthalten. Abraham erhob seine Augen, sah hin und siehe, ein Widder hatte sich hinter ihm mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen. Abraham ging hin, nahm den Widder und brachte ihn statt seines Sohnes als Brandopfer dar.

    Der Engel des Herrn rief Abraham zum zweiten Mal vom Himmel her zu und sprach: Ich habe bei mir geschworen – Spruch des Herrn: Weil du das getan hast und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen werden sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, weil du auf meine Stimme gehört hast.

    Wort des lebendigen Gottes.

    Antwortpsalm: Ps 116 (115), 10 u. 15.16–17.18–19 (Kv: vgl. 9)

    V/A: Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.

    V: Ich glaube – auch wenn ich sagen muss: *
    Ich bin tief erniedrigt!
    Kostbar ist in den Augen des Herrn *
    der Tod seiner Frommen.

    V/A: Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.

    V: Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, /
    dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd! *
    Gelöst hast du meine Fesseln.
    Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen, *
    ausrufen will ich den Namen des Herrn.

    V/A: Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.

    V: Meine Gelübde will ich dem Herrn erfüllen *
    in Gegenwart seines ganzen Volkes,
    in den Höfen des Hauses des Herrn, *
    in deiner Mitte, Jerusalem.

    V/A: Ich gehe meinen Weg vor Gott im Lande der Lebenden.

    Einführung zur 2. Lesung: Röm 8,31b-34

    Klare Ansage von Paulus: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns.“ – Nähere Erläuterung: „Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein.“ In allen Schwierigkeiten dürfen wir uns darauf verlassen, dass der Mensch gewordene Gott in Jesus sich ein für alle Mal auf die Seite der Menschen gestellt hat.

    Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom

    Schwestern und Brüder!

    ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht macht.
    Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist, mehr noch: der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt für uns ein. Wort des lebendigen Gottes.

    Ruf vor dem Evangelium (Vers: vgl. Mt 17, 5)

    V: Lob dir, Christus, König und Erlöser! 

    A: Lob dir, Christus, König und Erlöser! 

    Aus der leuchtenden Wolke rief die Stimme des Vaters:
    Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.

    V: Lob dir, Christus, König und Erlöser! 

    A: Lob dir, Christus, König und Erlöser! 

    Einführung zum Evangelium

    Jesus geht mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg. Die Propheten Elija und Mose erscheinen, und die Stimme aus der Wolke bestätigt Jesus als den „geliebten Sohn des Vaters“ im Himmel. Als Jesus von seiner Auferstehung spricht, verstehen die Jünger das jetzt noch nicht.

    Aus dem heiligen Evangelium

    Aus dem heiligen Evangelium nach Markus:

    In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien ihnen Elíja und mit ihm Mose und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elíja. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und überschattete sie und es erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemanden mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot er ihnen, niemandem zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie
    und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen.


    HALTEN SIE EINEN MOMENT INNE. WENDEN SIE SICH BEWUSST AN JESUS

    Gedanken

    Impuls von Peter Borta:

    In der Lesung fordert Gott unbedingten Gehorsam, das wurde mir als Kind zu dieser Geschichte vermittelt. Gott prüft ja nur, sagen andere. Aber bei jeder Deutung bleibt ein grausamer Gott übrig. Ich möchte heute nur über ein einziges Wort mit Ihnen nachdenken: vorenthalten. „Weil du mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast …“, sagt Gott zu Abraham. Und ich möchte in wenigen Gedanken auf uns und unser Leben schauen: Sind wir in der Gefahr, Gott etwas vorzuenthalten?

    Zu allererst unsere Zeit! „Keine Zeit!“ – ist eine der Hauptklagen des modernen Menschen, keine Zeit für das Gebet, keine Zeit für den Gottesdienst. Das tägliche Gebet fällt aus: vor Gott hintreten – „Herr, da bin ich!“, da braucht es nicht unbedingt viele Worte: spüren, nachsinnen, ihm anvertrauen, was mich bewegt, innehalten, zur Ruhe kommen. Und ich werde spüren: Ich brauche diese Zeit, es tut mir gut, mich selbst Gott nicht vorzuenthalten.

    Eng damit zusammen hängt ein Zweites, nämlich: mein Herz Gott vorzuenthalten. Vergessen wir niemals das erste Gebot. Ihn mit ganzem zu Herzen lieben, heißt es dort (vgl. Dtn 6,5). Mit wie vielen Sachen dagegen stopfen wir unser Herz voll! Vor allem mit der entsetzlichen Oberflächlichkeit unserer gesamten Medienwelt, mit unnötigen Einkäufen, banalem Zeit-Totschlagen, oft mit Dingen, die uns letztlich unzufrieden machen und doch immer weitersuchen lassen. Ein Gegenvorschlag: Einmal am Tag zur Ruhe kommen, alles abschalten, eine Kerze entzünden und Ihn zu mir sprechen lassen: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Mein bist du!“ (Jes 43,1). Und dann, stammelnd, ihm antworten … Zur österlichen Bußzeit gehört auch diese Frage: Enthalte ich ihm bzw. seinen menschlichen Ebenbildern meine finanziellen Möglichkeiten vor? Es gibt kein christliches Fasten ohne die Hinwendung zu den Ärmsten, ohne ein solidarisches Teilen, ohne einen spürbaren Verzicht. Ich will hier nicht die Höhe von Geldbeträgen verhandeln; das wird bei jedem anders aussehen. Aber die schreckliche Not weltweit darf uns nicht kalt lassen!

    Ich möchte meine Gedanken zusammenfassen mit der Frage: Bin ich, gerade auch als Christ, in der Gefahr, mein Leben Gott vorzuenthalten? Es ist durchaus möglich, Sonntag für Sonntag zum Gottesdienst zu kommen und den gleichen Gott werktags außen vor zu lassen. Dabei ist doch er es, dem ich mein Leben verdanke und der mein Leben ist. Segen in Fülle ist übrigens seine Verheißung für den, der ihm nichts vorenthält.

    Glaubensbekenntnis

    Ich glaube an Gott,
    den Vater, den Allmächtigen,
    den Schöpfer des Himmels und der Erde,
    und an Jesus Christus,
    seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn.
    empfangen durch den Heiligen Geist,
    geboren von der Jungfrau Maria,
    gelitten unter Pontius Pilatus,
    gekreuzigt, gestorben und begraben,
    hinabgestiegen in das Reich des Todes,
    am dritten Tage auferstanden von den Toten,
    aufgefahren in den Himmel;
    er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters:
    von dort wird er kommen,
    zu richten die Lebenden und die Toten.
    Ich glaube an den Heiligen Geist,
    die heilige katholische Kirche,
    Gemeinschaft der Heiligen,
    Vergebung der Sünden,
    Auferstehung der Toten
    und das ewige Leben. Amen.

    Fürbitten

    Fürbitten:

    V: Der Sohn des barmherzigen Gottes war Mensch wie wir. Er kennt unsere Sorgen und Nöte. Vertrauensvoll rufen wir zu ihm:

    V: Wir beten für alle, die Verantwortung in der Kirche übertragen bekommen haben: Bewahre ihnen den Blick für die Armen und Schwachen, ohne schwärmerisch das Seelenheil aller Menschen aus den Augen zu verlieren.

    A: Wir bitten dich, erhöre uns

    V: Für unsere Gemeinde in Zeiten des Verlustes an Glauben und Frömmigkeit: Bewahre uns das Vertrauen in deine helfende Gegenwart, auch wenn im Moment immer mehr daran zweifeln oder gleichgültig reagieren.

    A: Wir bitten dich, erhöre uns

    V: Für die wegen ihres Glaubens verfolgten: Steh ihnen bei, egal welcher Gemeinschaft sie angehören, und hilf uns, für Glaubens- und Meinungsfreiheit einzustehen.

    A: Wir bitten dich, erhöre uns

    c

    V: Für Männer und Frauen in heilenden Berufen: Ermutige sie, fachliches Können mit menschlicher Zuwendung zu verbinden und gib den Schwerkranken die Kraft, vertrauensvoll um die Krankensalbung zu bitten.

    A: Wir bitten dich, erhöre uns

    V: Für die Sterbenskranken und unsere lieben Verstorbenen: Nimm sie auf in deine himmlische Herrlichkeit und erhalte ihnen und uns die Vorfreude auf ein Wiedersehen bei dir in unendlichem Frieden.

    A: Wir bitten dich, erhöre uns

    V: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns“ (Röm 8,31b). Dieser Zuspruch des erprobten Weltapostels Paulus ermutigt uns, dich Gott, unentwegt anzurufen in unseren persönlichen Anliegen und in den Nöten der Zeit. Dir, guter Gott, sei Dank und Lobpreis in Ewigkeit. A: Amen.


    Lobpreis nach Hans Hütter:

    Kehrvers: V/A: Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil.

    V: Guter Gott, wir kommen zu dir, um dir zu danken
    und deine Größe zu preisen.
    Einst hast du Abraham auf die Probe gestellt, 
    um ihm die Fülle deines Segens zu schenken
    und ihn zum Segen für alle Geschlechter der Erde zu machen.

    V/A: Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil.

    V: Mose und Elija hast du deine Herrlichkeit schauen lassen
    Sie haben dein Volk durch schwierige Zeiten geführt
    und ihm deinen Willen geoffenbart.

    V:/A Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil.

    V: Auf dem Berg der Verklärung
    hast du Jesus als deinen geliebten Sohn geoffenbart,
    an dem du Gefallen gefunden hast.

    V/A: Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil.

    V: Durch ihn hast du deinen Plan mit den Menschen vollendet.
    Er ist durch Leiden und Tod hindurch
    in deine himmlische Herrlichkeit eingetreten.

    V/A: Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil.

    V: Durch ihn hast du auch uns den Himmel aufgeschlossen
    und lässt uns jetzt schon erahnen,
    Was du denen bereitet hast, die dich lieben.

    V/A: Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil.

    V: Dafür loben und preisen wir dich
    mit allen Engeln und Heiligen.
    Zusammen mit der ganzen Schöpfung singen/beten wir
    zu deinem Lob:

    Lied: GL 467, 1-2+5+6 (Erfreue dich Himmel)

    Vaterunser

    A.: Vater unser im Himmel,
    geheiligt werde dein Name.
    Dein Reich komme.
    Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
    Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Und vergib uns unsere Schuld,
    wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
    Und führe uns nicht in Versuchung,
    sondern erlöse uns von dem Bösen.
    Denn dein ist das reich und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Amen.

    Friedensgebet

    In der Friedlosigkeit unserer Herzen, im Widerstreit politischer Programme und in einer Zeit, in der immer wieder Kriege auszubrechen drohen, wollen wir unserem Herrn und Heiland vertrauen, der jetzt unter uns weilt und uns liebevoll an sich zieht und ermutigt. So bitten wir: Herr schau nicht auf unser Versagen, sondern auf den Glauben deiner Kirche und sondern schenke uns deinen Frieden. Geben wir uns ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung.

    Schlussgebet

    Herr, du hast uns durch dein Wort und deine Gegenwart gestärkt. Wir danken dir, dass du uns schon auf Erden teilnehmen lässt an dem, was droben ist. Durch Christus, unseren Herrn.

    Segen

    V: Gott gebe uns, was gut für uns ist:
    Er führe uns so, dass wir den Sinn unseres Daseins verwirklichen können.

    A: Amen.

    V: Er mache uns stark, seinen Willen zu tun.
    A: Amen.

    V: Und der Segen Gottes begleite uns und alle unsere Lieben auf dem Weg in die kommende Woche.

    A: Amen.

    Lied: GL 453 (Bewahre uns, Gott)