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Palmsonntag – Jesus zieht in Jerusalem

    Kurz vor Jerusalem kamen Jesus und seine Jünger nach Betfage am Ölberg. Da schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus und sagte zu ihnen: »Geht in das Dorf, das vor euch liegt. Dort findet ihr gleich eine Eselin angebunden, zusammen mit ihrem Jungen. Bindet sie los und bringt sie mir. Und wenn euch jemand fragt: ›Was soll das?‹, dann sagt: ›Der Herr braucht sie.‹ Dann wird er sie euch sofort geben.« So ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten gesagt hat: »Sagt zu der Tochter Zion: ›Sieh doch: Dein König kommt zu dir! Er ist freundlich und reitet auf einem Esel, einem jungen Esel – geboren von einer Eselin.‹«

    Die Jünger gingen los und machten alles genau so, wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte. Sie brachten die Eselin und ihr Junges herbei und legten ihre Mäntel über sie. Jesus setzte sich darauf. Die große Volksmenge breitete ihre Mäntel auf der Straße aus. Andere schnitten Palmzweige von den Bäumen ab und legten sie ebenfalls auf die Straße.

    Die Volksmenge, die vor Jesus herging und ihm folgte, rief unablässig: »Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei, wer im Namen des Herrn kommt! Hosianna in himmlischer Höhe!« So zog Jesus in Jerusalem ein. Die ganze Stadt geriet in Aufregung. Die Leute fragten sich: »Wer ist er nur?« Die Volksmenge sagte: »Das ist Jesus, der Prophet aus Nazaret in Galiläa.«

    Mätthäus 21,1-11

    Quelle: BasisBibel. Neues Testament und Psalmen, © 2012 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart: www.basisbibel.de

    Geistliche Gedanken

    Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Wir Christen begleiten Jesus auf der letzten Etappe seines Lebens und gehen in Gedanken mit ihm mit bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Herzlich laden wir Sie ein, diesen Weg mit IHM mitzugehen.

    Jesus kommt auf einem Esel nach Jerusalem geritten, und er wird von den Bewohnern begeistert empfangen. Palmzweige legen sie auf seinen Weg, wie einen roten Teppich – wie für einen König. Derweil, im Hintergrund, wird Jesus schon beobachtet: und zwar von den Mächtigen seiner Zeit, von den religiösen Führern und den politischen Herrschern. Von denen haben manche Dreck am Stecken, wie man so sagt, und die wollen natürlich verhindern, dass Jesus sie öffentlich anprangert. Jesus hat also Feinde, und die planen, ihn zu beseitigen.

    Und auch in der Menschenmenge, die ihm zujubelt, sind nicht alle auf seiner Seite. Da sind Leute dabei, die würden Jesus gerne für ihre eigenen Interessen instrumentalisieren, ihn zu ihrer Galionsfigur machen.

    Der Palmsonntag – er ist ein Tag mit Bezug zur heutigen Zeit. In meinem Kopf mischen sich die Bilder von damals und heute. Mich erschüttert, dass es immer wieder um Macht geht, um Herrschaftsphantasien, Geld und Einfluss. Dass Menschen deswegen zu Gewalt greifen und Unschuldige um ihr Leben betrügen. Ich fühle mich diesen Kräften hilflos ausgeliefert. Nichts scheint sie stoppen zu können. Am Ende sind sie einfach stärker.

    Diese Hilflosigkeit kann und will ich nicht ablegen! Also nehme ich sie mit, die Menschen in der Ukraine, die mutigen Demonstrantinnen und Demonstranten im Iran, in Russland, in Israel , die die Entscheidung(en) ihrer Machthaber nicht „nur“ abnicken, sondern ihre Stimme erheben, auf die Straßen gehen und aus ihrer Überzeugung jubeln, rufen und schreiben. Sie begleiten mich in diesem Jahr, während ich Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem begleite, mitten hinein in den Kampf um Macht und Einfluss.

    Jesus weiß ganz genau, was ihn erwartet und liefert sich bewusst der Gewalt seiner Gegner aus. Er ist nicht hilflos, sondern er entlarvt die bösen Kräfte dieser Welt. Und am Ende ist er es, der der Stärkere ist. Möge der Palmsonntag der Tag der mutigen Bekennerinnen und Bekenner werden, die Wahrheit über Krieg und Ungerechtigkeit sagen wollen/müssen. Sie werden am Palmsonntag gleichsam mit Jesu eins, der ebenfalls nicht anderes getan hat, als die Wahrheit zu sagen, den Machthabern seiner Zeit den Spiegel vorzuhalten – und der dafür zum Tode verurteilt wurde. Ich möchte den Vergleich nicht überstrapazieren, aber einige Parallelen sehe ich doch.

    Herzliche Einladung zur Mitfeier unserer Gottesdienste am Palmsonntag

    Sa, 01.04.2023
    18:00 Uhr Heilige Messe zu Palmsonntag mit Kinderpassion – Beginn im Innenhof mit der Palmweihe
    Dekan Paul mit Diakon Fleischer
    Kirche Heilig Kreuz Lachen-Speyerdorf, Neustadt an der Weinstraße-Lachen-Speyerdorf – Lachen-Speyerdorf
    18:00 Uhr Heilige Messe zu Palmsonntag – Beginn vor der Kirche mit Palmweihe und Prozession
    Pfarrer Schmitt
    St. Jakobus Hambach, Neustadt an der Weinstraße-Hambach – Hambach
    So, 02.04.2023
    09:30 Uhr Heilige Messe zu Palmsonntag – Beginn an der Lourdesgrotte mit Palmweihe und Prozession- mitgestaltet vom Kirchenchor
    Pfarrer Schmitt
    St. Peter und Paul – Geinsheim, Neustadt an der Weinstraße-Geinsheim – Geinsheim
    11:00 Uhr Heilige Messe zu Palmsonntag mit Palmweihe und Kinderpassion – Beginn auf dem Remigiusplatz
    Dekan Paul mit Diakon Fleischer
    St. Remigius Diedesfeld, Neustadt an der Weinstraße-Diedesfeld – Diedesfeld