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Kirche enttäuscht über anhaltendes Gottesdienstverbot – Offener Brief von Pfarrer Paul

    Diesen Freitag haben sich Vertreter des Bundes, der Länder sowie der Religionsgemeinschaften über eine Fortsetzung des Verbots religiöser Zusammenkünfte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ausgetauscht. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Limburgs Bischof Georg Bätzing, zog ein positives Fazit des Treffens im Bundesinnenministerium – und äußerte Hoffnung auf Lockerungen im Mai.“

    Liebe Schwestern und Brüder!

    Das Corona Virus hat auch vor unseren Kirchen nicht HALT gemacht! Das Weihwasser ist überall entfernt, stattdessen stehen Desinfektionsflaschen im Eingangsbereich unserer Gotteshäuser. Die Öffnung der Kirchen am Tag erfolgt unter den Auflagen der Landesregierung und des Bistums Speyer. Es muss gewährleistet sein, dass der Mindestabstand zwischen Personen 1,5m beträgt und sich höchstens eine Person pro 10 qm befindet. Die Gesang-bücher müssen entfernt werden. Eine regelmäßige Reinigung, wie z.B. die Desinfektion der Türklinken, der Kirchenbänke und des Opferstocks, muss gewährleistet sein. Als Infektionsherde gelten auch Sitzpolster und Gesangbücher.

    Gerade wird von vielen eine Lockerung der Corona-Maßnahmen im religiösen Leben gefordert!!! Dies auch mein größter Wunsch, den zu unserer Identität gehören nun einmal Gemeinschaft und die Feier der Sakramente. Aber: Eine Aufhebung des Gottesdienstverbots, wird den Corona Virus nicht einfach aus unseren Kirchen vertreiben.  Es braucht klare Hygieneregelungen im Umgang mit Weihwasser, dem gemeinsamen Trinken aus dem Messkelch, der Mundkommunion, dem Friedensgruß per Handschlag. Zudem müssen wir uns auch fragen, wie wir im Gottesdienst den Mindestabstand zwischen Personen (1,50 m) einhalten können, sowohl beim Sitzen als auch beim Kommuniongang, wer im Anschluss an die Messfeier die Kirchenbänke desinfiziert usw. Das braucht ein wohl überlegtes Konzept, den staatlichen Richtlinien entsprechend!

    Selbst Gesangbücher und Körbe für die Kollekte, die in normalen Zeiten selbstverständlich durch alle Hände gehen, müssen, wenn wir den Virus nicht unterschätzen wollen, aus dem Verkehr gezogen werden.  

    Wir werden zweifelsohne auch für unsere Pfarrei Mittel und Wege finden, wie wir mit alldem, oder ohne manches, leben können. Ich bin überzeugt davon, dass wir miteinander Gottesdienst feiern können, wenn wir einen guten Hygieneplan haben. Diesen können wir erst erstellen, wenn alle notwendigen Hygienemaßnahmen von Land und Bistum klar benannt sind.

    In der Presse hieß es heute (17.04.2020): „Die Kirchen werden vertröstet“! Ich will mich aber darauf nicht einfach ausruhen und auf die Lockerungen waren, sondern schon ein paar Dinge geregelt wissen!  So wird im Mai wieder ein Pfarrblatt erscheinen! Darin sind Gottesdienstvorschläge für alle Sonn- und Feiertage im Mai enthalten + sowie eine Maiandacht. Die Vorschläge sind als Hausgebet gestaltet und orientieren sich an der Leseordnung der Kirche.

    In den Kirchen möchte ich, sobald wir wieder Gottesdienst feiern dürfen, vorerst keine Gesangbücher mehr auslegen. Wir müssen hier für einander Sorge tragen und Infektionsherde vermeiden. Daher wäre es wichtig, dass Sie sich ein eigenes Gesangbuch anschaffen! Unterstützen Sie den Buchhandel Ihres Vertrauens, oder unsere Pfarrbüchereien:

    Medienbestellung: Bestellen Sie Ihr eigenes Gesangbuch (GOTTESLOB/Bistum Speyer/Standardausgabe) über uns. Ein Bestellformular + Infos finden Sie hier:

    Schicken Sie uns Ihren Bestellwunsch per E-Mail: pfarramt.nw.heilig-geist@bistum-speyer.de

    Wer kein Internet hat, kann den Bestellschein auch gerne ans Pfarramt schicken:

    Auch die Schriftenstände werden vorerst in unseren Kirchen leer sein; wir müssen alles vermeiden, was Menschen in die Hand nehmen und wieder zurücklegen können!

    Gerne würde ich an allen Kircheneingängen eine Desinfektionssäule haben. Die Hersteller dieser Säulen verlangen hierfür gerade 500-1000 Euro! Viel zu teuer für uns! Die Hambacher haben in St. Jakobus eine sehr schöne und kostengünstige Lösung gefunden; selbst gebaut.

    So habe ich mich gestern (18.04.2020) auf die Suche nach guten Handwerkern gemacht, die eine solche Säule für ihre Kirche bauen würden. Und siehe da, in einer Rekordzeit haben sich Leute gefunden: Mein Dank gilt Familie Stahler aus Geinsheim, Familie Quell aus Lachen-Speyerdorf, Familie Mathäß aus Duttweiler, Familie Gutting aus Hambach, Familie Boschert aus Diedesfeld.

    Lassen Sie uns in den kommenden Wochen gemeinsam nach guten Lösungen suchen!

    Es grüßt

    Ihr

    Michael Paul, Pfarrer